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Oignies/Frankreich
Die Bürgermeister von Mutterstadt und Oignies Ewald Ledig und Jean-Pierre Corbisez unterzeichneten am 10. Oktober 2004 in Mutterstadt die nachfolgende Partnerschaftserklärung
Presseberichte:
- 14.10.2017 Mutterstadts Partnergemeinde Oignies hat eine neue Bürgermeisterin
- 28.03.2017 IGS zusammen mit Schülern aus Oignies
- 03.12.2016 Weihnachtsmarkt in Mutterstadt
- 23.06.2016 Partnerschaftsverein in Oignies
- 05.12.2015 Weihnachtsmarkt in Mutterstadt
- 10.10.2015 Besuch aus Oignies
- 10.03.2015 Französische Austauschschüler bei IGS Mutterstadt
- 10.10.2014 10 Jahre Partnerschaft mit Oignies - Bürgerreise 2014
- 07.12.2013 Partnergemeinde Oignies auf dem Weihnachtsmarkt in Mutterstadt
- 14.05.2013 IGS Austauschschüler aus Oignies / Frankreich
- 21.06.2012 Karneval in Oignies 2012
- 22.12.2011 Reisebericht vom Weihnachtsmarkt in Oignies vom 25. - 28. November
- 10.06.2011 Bürgerreise nach Oignies
- 26.05.2011 Schüleraustausch zwischen Oignies und Mutterstadt
- 24.06.2010 Besuch beim Riesen Almarus in Oignies
- 27.05.2010 Besuch aus der Partnerstadt Oignies in Mutterstadt
- 17.12.2009 Weihnachtsmarkt in Oignies
- 10.12.2009 Partnerstädte zu Gast auf dem Weihnachtsmarkt
- 25.06.2009 Handharmonika-Club zu Gast in Oignies
- 25.06.2009 Bürgerreise in die Partnerstadt Oignies in Nordfrankreich
- 19.03.2009 Austauschschüler aus Oignies in Mutterstadt
- 29.05.2008 Neue Beschilderung an den Ortseingängen
- 20.03.2008 Bürgermeister von Oignies wiedergewählt
- 13.12.2007 Erfolgreicher erster offizieller Besuch des Muttestadter Bürgermeisters in Oignies
- 08.11.2007 Übersetzung des Artikels "Les liens franco-allemands se renforcent",
vom 08.11.2007 aus der Zeitung "Voix du Nord" - 04.10.2007 Besuch des Partnerschaftsvereins aus Mutterstadt in Oignies
- 28.06.2007 Geeßtreiwer bei Umzug in Oignies
- 15.06.2006 Karneval in Oignies
- 08.12.2005 Partnergemeinden bei Mutterstadter Weihnachtsmarkt dabei
- 01.12.2005 Besuch aus Oignies
- 16.06.2005 Bürgerreise nach Oignies
- 16.06.2005 Kranzniederlegung
- 05.06.2005 Französischer Zeitungsbericht über Kranzniederlegung (deutsch)
- 05.06.2005 Französischer Zeitungsbericht über Kranzniederlegung (französisch)
- 19.05.2005 Schüleraustausch
- 21.10.2004 Unterzeichnung Partnerschaftsurkunde
Lage, Größe
Oignies liegt in Nordfrankreich, etwa 20 km südlich von Lille. Von Mutterstadt sind es ca. 550 km, durchweg Autobahn. Der Ort hat etwa 11 000 Einwohner und ist immer noch eine typische Bergbausiedlung, obwohl der Kohleabbau seit 1990 eingestellt ist. Auffallend sind die allgegenwärtigen riesigen Abraumhalden, die derzeit begrünt werden. Geprägt wird der Ort auch durch die typischen ein bis zweistöckigen Einfamilienhäuser.
Geschichte
Der Ort besteht schon seit den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung, möglicherweise ein römisches Gut. "Die großen Ereignisse der älteren Geschichte sind an ihm vorübergegangen" (Zitat aus Oignies).
Erst durch die Entdeckung der Kohlelager Mitte des 19. Jahrhunderts wurde aus dem Schloss und Grundbesitz eines adligen Großgrundbesitzers sehr schnell eine größere Gemeinde mit mehreren Zechen. Um den Arbeitskräftebedarf zu decken, wurden, ähnlich wie im Ruhrgebiet, Polen angeworben (um 1930 waren 1/3 der Einwohner Polen, die zum Teil über die "Zwischenstation Ruhrgebiet" gekommen waren). Nach dem 2. Weltkrieg kamen dann die Arbeitskräfte aus Algerien und Marokko. Polen wie die verbliebenen Maghrebiner sind inzwischen französische Staatsangehörige, dadurch beträgt die Ausländerquote nur 4%.
Oignies hat in den beiden Weltkriegen sehr gelitten. Nicht nur das Rathaus wurde zweimal demoliert (und wieder aufgebaut). Im 2. Weltkrieg starben 80 Zivilisten und 400 Häuser wurden zerstört.
Derzeitige Situation
1990 wurde die letzte Zeche geschlossen, mit den entsprechende Folgen, wie Arbeitslosigkeit (derzeit noch offiziell 12 - 14 %).
Inzwischen haben sich die umliegenden 14 Gemeinden zu einer "Agglomeration" zusammengeschlossen (mit etwa 120 000 Bewohnern) und mit staatlichen Fördermitteln dafür gesorgt, dass das Gebiet wieder lebenswert ist bzw. wird.
Derzeit wird ein Logistikzentrum aufgebaut für den europaweiten Güterumschlag zwischen Straße, Schiene und Binnenwasserstraßen, das im Endausbau 8 000 Menschen beschäftigen wird.
Ebenso entstand und entsteht noch für die Agglomeration ein riesiges Einkaufszentrum mit Fachmärkten, Kinos, Restaurants usw.
Direkt im Ort auf dem Gelände einer ehemaligen Grube gibt es ein Bergbauausbildungsmuseum und ein Dampfmaschinenmuseum, in dem schon jetzt sehenswerte Modelleisenbahnanlagen im Aufbau sind.
Daneben wird in einer zweiten Zeche ein Untertage-Schaubergwerk geplant.
Oignies wird jetzt immer mehr zu einer "Schlafstadt" für die benachbarten Großstädte Lille und Lens im Süden (eine Parallele zu Mutterstadt).
Es wird versucht, die großen Brachflächen auch landwirtschaftlich zu nutzen; dies ist aber problematisch wegen der zwar nicht mehr sichtbaren, aber trotzdem noch vorhandenen Bodenverschmutzung. (Im Ort gibt es nur einen Bauernhof).
Das Schloss der ehemaligen Grund- und Bergwerksbesitzer ist inzwischen zu einer Reha-Klinik umgebaut, der früher geschlossene riesige Park ist jetzt öffentlich zugänglich
Folge der "schlechten Zeiten" ist auch, dass es direkt in Oignies kein Hotel oder Restaurant mehr gibt (aber in der Nachbargemeinde, nur 3 km entfernt).
Politisch
Das Motto im Logo von Oignies lautet "Bewege das Leben". Genauso optimistisch haben wir unseren Besuch erlebt.
Der Bürgermeister ist gleichzeitig in der Agglomeration zuständig für Umwelt und Raumordnung. Die dort Verantwortlichen können noch nicht direkt gewählt werden. Aber auf längere Sicht werden sie die Departements als Verwaltungseinheiten ablösen. Der in Frankreich schon fortgeschrittene Aufbau von "Regionen" als größere Bindeglieder zur Zentralmacht, ermöglicht letztlich wohl eine
föderative Struktur, ähnlich wie in Deutschland.
Gemeindeleben
Die Infrastruktur ist recht gut und modern. Kinderkrippen, 4 Kindertagesstätten, 5 Grundschulen, 2 weiterführende Schulen (Lyceum), eine Musikschule. Durch die Bergwerkstradition gibt es große Vereinsaktivitäten mit insgesamt 86 Vereinen.
Die sportlichen Möglichkeiten sind sehr großzügig . Z. B. gibt es eigene Hallen für Tischtennis und Kampfsportarten, das Fußballgelände kann sich durchaus mit dem Mutterstadter Sportpark messen.
Wenn man durch Oignies fährt, ist man überrascht, wie viele Neubaugebiete um den alten Ortskern in den letzten Jahren entstanden sind und entstehen. "Billigbauten" werden abgerissen. Insgesamt scheint die Konversion hier durchaus geglückt zu sein.
Partnerschaft
Der Partnerschaftsverein und der Gemeinderat von Oignies sind der Meinung, "dass ihre Jugend am europäischen Leben teilnehmen muss; dazu gehört auch die deutsche Sprache als die am meisten gesprochene Sprache in Europa".
Die Partnerschaft soll zunächst auf Vereinsebene entstehen und auf Schulen und Jugendbegegnungen ausgedehnt werden. Auch wirtschaftliche Kontakte sind möglich und erwünscht.
(Bericht von Sigbert Fuchs, Partnerschaftsverein)
Weitere Informationen können der Homepage von Oignies entnommen werden.
Unter www.monsite.wanadoo.fr/jumelage ist die Homepage des Partnerschaftsvereins sogar auf deutsch zu finden!